…um Menschen dafür zu begeistern und insbesondere, um Nachwuchs zu schaffen.
Eine berufliche Tätigkeit in Wissenschaft und Forschung schien lange Zeit ein eher seltener Wunsch gewesen zu sein, ein leicht außergewöhnliches Berufsziel für junge Menschen. „In Deutschland kommen auf einen Ingenieur über 55 Jahre nicht einmal ein Junger unter 35 Jahre. In fast allen Industrieländern ist das Verhältnis mindestens zwei Junge auf einen Älteren.“, so der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft in seiner 2009’er Publikation „Nachhaltige Hochschulstrategien für mehr MINT-Absolventen„. Die MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) schien lange Zeit an Attraktivität verloren zu haben. Ob dafür nun gesellschaftliche Veränderungsprozesse wie gewandelte soziale Milieus, ein überfordertes Bildungssystem, oder aber grundlegende Einstellungsänderungen zu Technik und technologischem Fortschritt (bzw. seiner Unübersichtlichkeit) verantwortlich sind, sei einmal dahingestellt. Mittlerweile haben jedoch die meisten Akteure – angefangen von der Bundesregierung, über große Initiativen wie der MINT-Initiative, bis hin zu Unternehmen – die Wichtigkeit dieses Themas erkannt, oder aber erkennen müssen (Stichwort drohender Fachkräftmangel). Entsprechend sind bereits einige Aktionen (wie z.B. die Fraunhofer-Talent-School) geschaffen worden, die interessierten Menschen einen Einblick in die Welt der Wissenschaft und Technik ermöglichen sollen.
Die Kollegen vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, die sich schon seit Jahren auf vielfältige Weise in der Nachwuchsförderung engagieren (z.B. in Form der DLR School Labs), haben nun vor kurzem das Internetportal DLR _next an den Start gebracht.
In der begleitenden Pressemitteilung dazu heißt es:
In DLR_next werden nicht nur fesselnde Themen wie die ersten Flugversuche der Luftfahrt-Pioniere oder die heißesten Materialien der Welt verständlich erklärt – auch viele andere Highlights warten darauf, entdeckt zu werden. Dazu gehören die schönsten Bilder ferner Galaxien, „Zeitreisen“ in die Anfänge der Luft- und Raumfahrt oder auch Fotos, die den Alltag der Astronauten einmal ganz anders zeigen: Was Raumfahrer nach der Arbeit tun, wie sie in Schwerelosigkeit essen und schlafen – all das erfährt man bei DLR_next.
Auf den neuen Web-Seiten wird immer wieder auf konkrete Bezüge zu den Erfahrungen der jungen Nutzer Wert gelegt: Sie können herausfinden, welche Geräte in ihrer Wohnung den meisten Strom „fressen“, ihre persönliche CO2-Bilanz berechnen und auch viele Experimente nach Anleitung durchführen, eine „Apfel-Batterie“ eingeschlossen.
Quelle: Pressemitteilung des DLR vom 30. August 2010
Den ohnehin sehr webaffinen und aktiven (umtriebigen) Kollegen des DLR (Website, Blogs, Facebook, Twitter DLR, Twitter DLR_next, Twitter Henning Krause, Twitter Marco Trovatello) ist damit ein durchaus nachvollziehbarer Schritt gelungen, den ich in der Umsetzung gelungen finde.
Ich habe mich zwar erst durch einen sehr kleinen Teil der Artikel geklickt, finde aber das Informationsangebot ganz beachtlich, großteils sehr gut kombiniert und auf jeden Fall den richtigen Schritt in Richtung der Begeisterung des potentiellen Nachwuchses für Wissenschaft, Forschung – kurzum MINT. Die zielgruppengerechte Ansprache und implizite Verpackung der dahinterliegenden Wissenschaften in interessante Geschichten (Storytelling) dürfte nicht nur der Basis des Nachwuchses (also den Schülern) direkt zupass kommen, sondern könnte auch für Lehrer und den Lehrernachwuchs interessant sein. Meines Erachtens bieten solche Portale (wie auch das der NASA) sehr viel Potential bestehende Unterrichtsstrategien aufzubrechen, das Interesse der Jugend direkter zu wecken und ihnen neben einem verständlichen, vor allem einen hochgradig visuellen Zugang zu Wissen zu bieten. Nicht zuletzt die Sektion „DLR_next aktiv“ bietet allerlei Nettes zum mit- und nachmachen.
Weiter so! Man darf auf jeden Fall gespannt sein, wie die ersten Reaktionen aussehen.
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