Wie kürzlich im Beitrag versprochen, verblogge ich mein Setup und besonders meine Verkabelung mal hier und drüben bei den Collaborativerockers, sobald es funktional erscheint. Warum? Sharing is caring – ich hab ja auch genügend Tipps per Kommentar (danke @monoxyd), Mail (danke @nsemak) und aus anderen Blogbeiträgen (danke @holgi, @philipbanse, @timpritlove) erhalten. Zeit für mich etwas zurückzugeben und nach der gestrigen Aufnahme der neuen Collaborativerockers-Folge (die ich hoffentlich noch dieses Wochenende veröffentlichen kann) mal das funktionierende Setup aufzuschreiben.
Setup
Das gestrige Setup hat sich (zum ersten Mal wie ich zugeben muss) sowhl zur Aufnahme, als auch zum Streaming als tauglich herausgestellt. Im Einsatz hatte einen Desktop-Rechner auf dem Skype lief, ein Macbook Pro für die Aufnahme und das Streaming, ein zweites Notebook für Einspieler (könnte man sicher auch vom Macbook machen), ein Mischpult Behringer XENYX X1222USB ( für den Main Mix), ein Mini-Mischpult Behringer XENYX 502 für Skype, ein USB-Audio-Interface (Behringer UCA200), ein Headset Beyerdynamic DT297PV sowie einen Kopfhörerverstärker (Millenium HA-4).
Verkabelung
Auf dem Desktop-Rechner lief Skype (mit 2 Personen in Konferenzschaltung), das Signal läuft via USB über das Audio-USB-Interface via Cinch (in-out) in das Minimischpult X502 (CD/Tape To Mix ist aktiviert, Main Mix auf Stufe 0). Von dort aus geht das Signal über Main-Out via Cinch>Großklinke in den Mono-Line-In (Kanal 9/10) des großen Mischpult X1222USB (Gain in Mittelstellung, also auf 0).
Meine Stimme geht via Headset in den phantomgespeisten XLR-Eingang (Kanal 1), wobei der Gain etwas weiter als in Mittelstellung auf ist. Gleichzeitig ist der Kompressor etwas aufgedreht (eine Stufe nach 0).
Das zweite Notebook für die Einspieler gibt das Signal über den normalen Audioausgang (Kopfhörer) via Kleinklinke>Großklinke-Kabel in den Mono-Line-In (Kanal 11/12) des großen X1222USB – dabei ist der Gain auf Viertel-Nach-Stellung.
Zum Monitoring geht das Gesamtsignal über den Phones-Out-Ausgang des X1222USB via Großklinke>Großklinke in den Input des Kopfhörer-Verstärker und an einem der Output-Kanäle des Verstärkers hängt des Headset DT297PV.
Damit sich die Skype-User nicht selbst hören, aber alles andere (mich, Einspieler, etc.) habe ich das n-1 Signal über die Aux-Regler des X1222USB geregelt. Dabei ist der Aux-Kanal meines DT297PV (Kanal 1) auf Viertel-Stellung, der Aux-Kanal des Desktop mit Skype (Kanal 9/10) ist auf Nullstellung und der Aux-Kanal des zweiten Notebooks für die Einspieler (Kanal 11/12) ist ebenso auf Viertel-Stellung. Das ganze geht dann über MON SEND via Großklinke>Kleinklinke zurück in den Line-In des Desktop-Rechners, der dann als Input für Skype eingestellt wird.
Das große Mischpult X1222USB mixt dann Skype, Einspieler und mein Mikrosignal zusammen und das ganze geht via USB in den Mac. Aufgenzeichnet habe ich mit Garageband und gestreamt hätte ich mit Nicecast. Im Test hat das Streaming auch ganz gut funktioniert, leider konnten wir im Podcast dann nicht mehr streamen, da Nicecast in der kostenlosen Version nach 60min nur noch Geräusch sendet. Für mehr als 60min Streaming muss ich wohl mal die 40$ in die Vollversion investieren.
Ich habe gestern Abend noch einmal in die finale Aufnahme reingehört und sie klingt anständig. Ich hab sie natürlich noch nicht zu Ende gehört, wer weiß was sie noch für Überraschungen bereithält. Aber dieses Setup und Verkabelung macht mir alles in allem einen recht funktionalen Eindruck.
Next
Die nächste Mission ist es nun mit diesem oder einem veränderten Setup eine Multitrackaufnahme hinzubekommen. Geht das überhaupt, wenn der Main-Mix nur über eine einzelne USB-Schnittstelle in den Rechner geht? Mal sehen…
Ausserdem wird wohl beim nächsten Mal das Zoom wieder als Aufnahmesicherung mitlaufen – sicher ist sicher. Dürfte sich ja leicht bewerkstelligen lassen, einen der Ausgabekanäle (es sind ja noch zwei XLR-Main-Out verfügbar) ins R16 zu tun.
Tipps, Hinweise oder Sonstiges ist natürlich wie immer gern in den Kommentaren gesehen. Grüße in den Äther!
P.S.: ich werde in den kommenden Tagen noch eine Skizze nachreichen um das ganze mal zu visualisieren – sozusagen mein eigenes, kleines, stümperhaftes Signalfluß- und Belegungsdiagramm…oder so. 😉
Bildrechte:
Oberstes Bild eigene Aufnahme // mittleres und unteres Bild ©Behringer
Ich habe eine Frage nur zum Verständnis: Warum bist du nicht mit dem Skype Signal über das Audio Interface direkt ins Gross-Mischpult gegangen?
Moin Jan!
Hm…gute Frage. Ich glaube das hatte ich probiert, dann aber beim Aux-Mix Probleme damit (irgendwie kam das Signal dann doppelt). Ich hab das Gefühl mit dem zusätzlichen Mixer kann ich die Signale flexibler beeinflussen. Aber vielleicht probiere ich da noch einmal dran herum.
Hast Du da Erfahrung?
Inwiefern doppelt?? aber wenn du beim Kleinmischer den Main-Mix auf 0 hast, dürfte doch da auch nichts ankommen, oder?
Vielen Dank, sehr aufschlussreich. (Bin gerade dabei, mich generell über Skype-Setups zu informieren. Aus Gründen 🙂 ).
Kannst Du mir erklären, warum Du mit Skype über ein gesondertes Mischpult gehst und nicht direkt über den Audio-Ausgang des Rechners ins griße Mischpult?
Danke und viele Grüße
Harald
Hallo Harald,
die schnelle Antwort: weil ich es kann! 😉
Nein im Ernst, ich hatte es anfänglich mal direkt über das große Mischpult versucht, hab es aber an irgendeiner Stelle nicht hinbekommen das Skype-Signal nicht auch via Skype wieder zurückzugeben. Schon war die n-1 futsch und ich frustriert. Wahrscheinlich hätte ich auch einfach die Output-Chinch-Kabel aus dem Mischpult ausstöpseln können, aber das hab ich irgendwie nicht probiert.
Über das kleine Mischpult hat alles funktioniert und dann hab ich es erstmal so genommen. Tja, und so ist’s halt getreu dem Motto „never change a running system“ geblieben. Momentan hab ich auch nicht wirklich Zeit herumzubasteln, obwohl das geplant ist, da ich auch auf Firewire statt USB (Multitrack-Recording) und Softwaremixer umstellen will.
Mal sehen wann das was wird.
Klasse, vielen Dank für die schnelle Antwort. Ja, logisch, wenn man dann mal alles ohne Brummen und Pfeifen und Latenz verstöpselt hat, wäre man ja blöd, wieder irgendwo ein Kabel zu ziehen 🙂
Gern! Ich werde mich aber in den kommenden Wochen irgendwann einmal daran machen und ein paar Stöpsel…will sagen Kabel…ziehen und wieder ein bißchen in den Bastelmodus zurückfallen. Bei Interesse verblogge ich das aber gern auch wieder hier.
Mal ganz unverblümt mal nachgefragt, was planst Du denn? 😉
Überlege, wie ich die stART Conference 2011 nach- und die stART12 vorbereiten könnte. Interviews mit Speakern und Teilnehmern wären nicht schlecht. Eine weitere Idee rankt sich um Kreativquartiere, Stadt-/Regionalentwickluung, Kulturzentren, Gentrifizierung etc.
Jedenfalls *nichts* über Apple-Produkte 😉