Da ich ja in der nächsten Woche das Vergnügen haben werde mit einigen sehr schlauen Köpfen zum Thema der Forschung und Lehre zum Mitmachen zu diskutieren, möchte ich im Vorfeld gern meinen Standpunkt festhalten, um zu sehen wie er sich in der Diskussion oder danach verändert.
Ich möchte das Thema allerdings etwas weiter halten und hier gern ein paar Punkte meiner Sicht zur Wissenschaft und Lehre zum Teilhaben darlegen. Warum diese Änderung? Ich verwende hier den Begriff Wissenschaft als etwas weiteren Begriff von Forschung – Wissenschaft dürfte ja im Kernverständnis sowohl Forschungs- als auch Lehreanteile enthalten – um den systemischen Aspekt von Forschung einzubeziehen. Forschung findet ja in weiten Teilen in einem eigens dafür geschaffenen System statt, z.B. in den wissenschaftlichen Institutionen und Organisationen, aber auch in Unternehmen. Ein zahlenmäßig kleinerer Anteil dürfte sogar außerhalb von solchen Systemen stattfinden, einfach weil Menschen den Drang haben, Dingen auf den Grund zu gehen. Ich benutze hier also Wissenschaft als einen weiterfassenden Systembegriff, um auch die damit einhergehenden Systemzwänge einzubeziehen. Des Weiteren möchte ich den Begriff Mitmachen auf Teilhaben erweitern, oder (je nach Blickwinkel) abschwächen. Für mich hat Mitmachen einen starken Fokus auf die aktive Beteiligung, in Kombination von Forschung und Lehre wäre ein Mitmachen die aktive Beteiligung an einem dieser beiden Prozesse, also ein Investieren an Zeit und Energie in die Mitgestaltung dieser Prozesse. Ich möchte den Begriff in diesem Text ein wenig erweitern, da ich für ein nichtelitäres, offenes Verständnis von Wissenschaft und Lehre glaube, das nicht immer ein aktives Mitmachen an einzelnen Prozessen vonnöten ist. Diese Möglichkeit sollte bestehen, für mich fängt das offene Verständnis von Wissenschaft und Lehre aber bereits da an, wo ich informativ an den darin stattfindenden Prozessen und den beteiligten Akteuren informativ Teilhaben kann. Teilhabe hat hier für mich also einen rezeptives Moment (die Möglichkeit an Informationen zu bekommen und die Prozesse transparent nachvollziehen zu können) und kann darüber hinaus auch ein aktives Moment haben (die Möglichkeit aktiv über Kommunikation oder Beteiligung an Arbeitsprozessen und Ergebnissen mitzumachen).
Genug der Vorrede, die ich bloß vorangestellt habe, um zu verdeutlichen, dass ich an dieser Stelle ein wenig mehr Punkte aufführen könnte, als in der oben erwähnten Diskussion auf der diesjährigen re:publica eine Rolle spielen. Darüber hinaus möchte ich noch anbringen, dass ich eine eher progressive (manche würden es vielleicht auch radikaler nennen) Ansicht hinsichtlich einer offenen Wissenschaft und Lehre innehabe, als viele andere Menschen. Ich war 5 Jahre im Wissenschaftssystem tätig und habe bei der Fraunhofer-Gesellschaft an der spannenden Schnittstelle von Wissenschaft, Politik und Wirtschaft gearbeitet. Auch weiterhin beschäftige ich mich bspw. an der Uni und im Rahmen meines Podcasts Explorism – Scientists in Progress mit der Wissenschaft als System (Raum für Forschung, Raum für Nildung, aber auch Arbeitgeber und Raum für Menschen). Sicher sind die Einblicke, die ich im Rahmen dieser Tätigkeiten in das Wissenschafts- und Lehrsystem erlangen konnte und werde nur marginal im Vergleich mit jenen, die seit 20 Jahren oder mehr in diesen Feldern tätig sind. Darüber hinaus ist mir klar, dass jedwede Tranparenz auch immer unter der Wahrung bestimmter Interessen der beteiligten Akteure betrachtet werden muss (Geheimnisrechte, Sicherheitsaskpekte, Zuwendungen von Verwertungsinteressenten, etc.), dem steht aber eine grundlegende Offenheit des Systems nicht entgegen. Ich erlaube mir hier also eine (an vielen Stellen sicher diskussionswürdige) Meinung zu haben, ganz einfach weil ich es kann und weil ich für diese Gesellschaftsbereiche genügend Faszination mitbringe, um mich eingehend mit ihnen zu beschäftigen.
Nun aber genug mit dem Vorgeplänkel. Ich möchte gern im Folgenden ein paar Standpunkte darlegen und bin im Nachgang zur Veranstaltung und den Diskussionen gespannt inwieweit ich eines Besseren belehrt werde. 😉
Als Vorbereitung zu den nachfolgenden Punkten empfehle ich übrigens die Lektüre einiger Beiträge von Christian Spannagel zum Öffentlichen Wissenschaftler (hier und hier), von Oliver Tacke (hier und hier) und der P2PFoundation (hier). Was also bedeutet für mich also der Begriff einer Offenen Wissenschaft und Lehre, denen die Möglichkeit zur Teilhabe immanent sein soll?
Aspekte Offener Wissenschaft
- Die Wissenschaft (Institutionen, Organisationen, Personen) bietet einen offenen Zugang zu wissenschaftlichen Ergebnissen (Open Access), der es jedermann erlaubt diese Ergebnisse entgeltfrei zu lesen, herunterzuladen oder zu verlinken. Dies gilt natürlich auf jeden Fall für solche Ergebnisse, die aus öffentlichen Geldern finanziert werden, wäre aber auch für alle anderen Ergebnisse wünschenswert (hier müsste man sicher über Modalitäten wie bspw. die Granularität der Darstellungstiefe nachdenken).
- Im Sinne einer Open Access Strategie sollte die Wissenschaft den Nutzern (also der Öffentlichkeit) darüber hinaus z.B. über Freie Lizenzen eine weitere Nutzung bieten, die besonders für öffentlich finanzierte Forschung die Vervielfältigung, Verbreitung oder auch Bearbeitung der Dokumente (natürlich unter entsprechender Kennzeichnung) erlaubt.
- Die Wissenschaft bietet einen offenen Zugang zu wissenschaftlichen Rohdaten und Tools (OS – Open Source / OD – Open Data), die wiederum unter einer bestimmten Lizenz zur Nach- und Weiternutzung zur Verfügung stehen. Dies erhöht zum einen die Nachvollziehbarkeit und Überprüfbarkeit wissenschaftlicher Arbeit, zum anderen ermöglicht sie aber auch Ansatzpunkte für weitere Forschung, alternative Forschungsrichtungen und nicht zuletzt auch Ansatzpunkte für die Wirtschaft.
- Die Wissenschaft bietet der Öffentlichkeit eine offene Kommunikation hinsichtlich der in ihr stattfindenden wissenschaftlichen Arbeitsprozesse (Forschung) sowie der systeminternen Arbeitsprozesse (Verwaltung). Dieser Punkt ist immens wichtig, um einen transparenteren Einblick in die Wissenschaftswelt und das Wissenschaftssystem zu erlauben und Verständnis, aber auch Anreize in der Öffentlichkeit zu schaffen. Fragen wie Wie verlaufen wissenschaftliche Forschungsprozesse?, Wie werden wissenschaftliche Projekte auf den Weg gebracht?, Wer sind die Personen hinter den wissenschaftlichen Ergebnissen? oder Wie verläuft der Alltag in der Wissenschaft? offen zu beantworten, ist unter anderem auch immens wichtig, um den Nachwuchs für die Arbeit in der Wissenschaft zu begeistern. Damit einhergehend beinhaltet diese offene Kommunikation auch den vernünftigen und offenen Umgang mit so etwas wie dem Scheitern (das der Wissenschaft ja mit dem Falsifikationsprozess immanent ist).
- Die Wissenschaft bietet einen offenen wissenschaftlichen Diskurs, der es Wissenschaftler z.B. erlaubt (sofern diese es wollen) ihre Ideen, Arbeitsmethoden und Ergebnisse offen z.B. im Netz zu diskutieren und so auch anderen Menschen die Möglichkeit geben am Forschungsprozess teilzuhaben und sich ggf. auch an der Lösung des Forschungsproblems zu beteiligen.
- Die Wissenschaft bietet einen offenen (also nachvollziehbaren) Begutachtungsprozesse bei Publikationen sowie eine offene (also transparente) Behandlung von Forschungsantrags- und Förderungsvergabeverfahren.
Aspekte Offener Bildung und Lehre
- Das Bildungssystem bietet einen freien Zugang zu Lern- und Lehrmaterialien (z.B. durch das zur Verfügung stellen von Open Educational Resources oder OpenCourseWare) und einen freien Zugang zu Lehrveranstaltungen (Offene Kurse z.B. in Form der Massive Open Online Courses). Durch dererlei Maßnahmen erhalten wir ein offenes Bildungssystem, dass nicht nur Wissen frei jenen zur Verfügung stellt, die sich im Bildungssystem integrieren, sondern auch jenen die (aus welchen Gründen auch immer) nicht integriert sind. Aus meiner Sicht ist Wissen und Bildung keine Hoheitsobjekt, sondern ein Kulturgut.
- Das Lehrsystem, also Institutionen, Organisationen oder Personen mit Lehrauftrag bieten partizipative Lern- und Lehrmethoden (z.B. Lernen durch Lehren, Forschendes Lernen).
- Das Lehrsystem stellt seine Lehre öffentlich zur Diskussion und öffnet sich einem Diskurs an dem alle Beteiligten (Lehrende und Lernende) eine gerechte und angemessene Chance auf Beteiligung zur Gestaltung von Lehre haben.
Zum Abschluß bleiben mir noch drei Dinge, die ich gern betonen möchte.
Zum ersten habe ich hier sicher Idealvorstellungen geschildert die nicht leicht umzusetzen sind und auch nicht 1:1 in die Wirklichkeit übernommen werden können. Bei vielen dieser Punkte muss man über eine Ausgestaltung nachdenken, Ideen diskutieren und gemeinsam mit den am Prozess Beteiligten an einer adäquaten Lösung und Umsetzung arbeiten. Hauptsache ist aber, dass man überhaupt erst einmal den Bedarf erkennt und anfängt darüber zu reden!
Zum zweiten möchte ich mich der Einschätzung von Christian Spannagel et al. anschließen: „Öffentliche Wissenschaftler [und Lehrende] müssen nicht alle Punkte umsetzen. Je nachdem, wie viele dieser Aspekte sie berücksichtigen, sind sie ‚mehr‘ oder ‚weniger‘ öffentlich. Wichtiger Punkt ist aber, dass nicht nur Produkte der wissenschaftlichen Tätigkeit veröffentlicht werden (das machen alle Wissenschaftler), sondern dass der Prozess des wissenschaftlichen Arbeitens transparent wird.“
Und zum dritten und letzten möchte ich noch einen Appel loswerden, den ich bereits in meiner Nachbetrachtung zum letzten Forum Wissenschaftskommunikation äußerte. Dort habe ich es so formuliert: „Die Wissenschaftskommunikation hadert m.E. in den eigenen Prozessen mit einem der essentiellen Untersuchungsmethoden der Wissenschaft selbst – dem Experiment! Wo ist der Mut bei so vielen, einfach mal etwas auszuprobieren? Wo ist der Mut zu Scheitern, durch dieses Scheitern einem Erfolg aber wenigstens schrittweise näher zu kommen? Und wer sagt überhaupt, dass man Scheitern wird? Wo ist der Spaß???“ Was ich damit sagen will, ist, dass wir bei allen kritischen Punkten die zu bedenken sind, nicht eine grundlegende Sache außer Acht lassen sollten: Laufen lernt man nur durch Laufen!
Ich freu mich auf Eure Eindrücke, Ideen und Diskussionen – entweder hier, oder noch lieber am 2. Mai ab 16Uhr auf der re:publica.
Hallo Matthias,
ich halte fast alle Deiner Ideen für gut, richtig oder zumindest diskussionswürdig. Einen Aspekt solltest Du – bei allem Idealismus Deiner Ideen – vielleicht etwas stärker berücksichtigen, nämlich die Tatsache, dass immer mehr öffentlich finanzierte Forscher dazu angehalten sind, Drittmittel zu akquirieren. Das ist wohl vor allem in den MINT-Fächern so. Viele Forschungsprojekte werden erst durch Drittmittel ermöglicht. Manche halten das ja schon per se für den Untergang des Abendlandes, zumindest dann, wenn es sich bei den Drittmittelgebern um Unternehmen handelt, die wiederum eigene Interessen verfolgen. Wenn man allerdings mal die Kirche im Dorf lässt, kann man hier sicher auch zu zufriedenstellenden Lösungen kommen. Allerdings sollte man dies möglichst ideologiefrei diskutieren. Auch wenn private Förderer immer wichtiger werden, muss Open Science denk- und machbar sein.
Hallo Michael,
besten Dank für Deinen Kommentar! Ja, das Problem ist mir auch (leider) sehr bewusst. Wie ich oben schon schrieb, jedwede Transparenz muss immer auch unter der Wahrung bestimmter Interessen der beteiligten Akteure betrachtet werden. So müssen besonders drittmittelfinanzierter Forschung natürlich die berechtigten Interessen (Geheimnisrechte, Sicherheitsaskpekte, Verwertungsinteressenten, etc.) der jeweiligen Zuwendungsgeber beachtet werden. Oder aber es müssen bei staatlich finanzierter Forschung bestimmte Sicherheitsbedenken bedacht werden. Aus meiner Sicht stehen solche Betrachtungen einer grundlegenden Offenheit des Systems Wissenschaft nicht entgegen. Hier muss man halt abwägen wo man Grenzen zieht, Raum für Offenheit gibt es aber an der ein oder anderen Stelle auf jeden Fall.
Wie gesagt, das Wichtigste ist aus meiner Sicht, den Anfang zu machen und diese Dinge zu diskutieren, die Ideen auf den Tisch zu bringen und sie gemeinsam mit den am Prozess Beteiligten herum zu jonglieren und an einer jeweils adäquaten Lösung und Umsetzung zu arbeiten. Und an vielen Stellen, lohnt vielleicht auch der Sprung ins kalte Wasser – das der Wissenschaft so vertraute Experiment kann auch hier ein guter Ansatz sein.
Hallo Matthias,
Super, toll, Lobhudellei (finde der Beitrag trifft so ziemlich alles sehr gut, was ich unter öffentlicher Wissenschaft verstehe, betrachte den Satz als Erweiterung zum „Nicht gemeckert ist Lob genug“ -> Lob ist da, die konstruktive Kritik ist aber denke ich das wichtigere für den Kommentar)
Das Problem was ich derzeit (noch) bei der öffentlichen Wissenschaft sehe: es ist mehr Arbeit. Alles was ich machte, müsste ich eigentlich öffentlich reflektieren, bloggen, etc. Das kostet Zeit. Sonst geschiet das „zwischendurch“: bei der Planung, bei der Arbeit an Dokumenten, bei der Artefakterstellung, auf dem Nachhauseweg, unter der Dusche, mitten im Gespräch mit ganz anderen Themen… Es fehlen mir (noch) ein wenig die Mittel, das von verschiedenen Plattformen (inkl. meiner kopfinternen Festplatte) zusammenzutragen und ohne viel Aufwand zu veröffentlichen. Ein Aspekt, der nicht zu unterschätzen ist (ich würde ja auch gern mehr…)
Noch ne kurze Frage: wo ist denn das Logo her? Der Kolben ist ja ganz gut, aber warum fällt aus dem O nach unten was raus? (sorry, der Prof. Groh und meine Lerngruppe hat sowas mit mir gemacht, nicht, dass ich es besser könnte, aber im Schwachstellen erkennen bin ich glaube ich ganz geübt)
Hallo Anja,
danke für Deinen Kommentar – der mir neben Zustimmung mit konstruktiver Kritik natürlich noch lieber ist!
Mit dem zusätzlichen Zeitaufwand sprichst Du natürlich ein wichtiges Thema an, zudem auch noch einiges, was seit jeher bei Neuerungen als zu bedenkendes Argument angebracht wird. Mit ganz viel Idealismus würde ich sagen, dass entsprechend der Gedanken offener Wissenschaft und Lehre nicht zusätzlich implementiert werden muss, sondern die bestehenden Prozesse müssen verändert und daraufhin ausgelegt werden. Das ist natürlich in den seltensten Fällen realistisch. Mit einem etwas realistischen Blick würde ich sagen, dass man sich sehr genau überlegen muss, wo man bestehende Prozesse beispielsweise einfach in den offenen Raum verlegt. Ein forsches Beispiel gefällig? Warum nicht einen Projektantrag, den man normalerweise in einer Arbeitsgruppe gemeinsam entwickelt und in Word-Files per eMail herumschickt, einfach in einem öffentlich einsehbaren Pad schreiben, in dem nur die Autoren schreiben können, die Öffentlichkeit aber bspw. Kommentieren kann. Ein zweites, weniger forsches Beispiel gefällig? Warum nicht die Kommunikationsstrategie öffentlich entwickeln, z.B. auf einem Blog, in dem auch die Mitarbeiter einer Organisation sowie deren Kunden/Partner/Bezugsgruppen mitlesen, kommentieren oder gar schreiben können? Ein erster Schritt ist der Testballon, den Christian Reinboth und Reiner Korbmann gerade gestartet haben, wo sie gemeinsam und öffentlich die Öffentlichkeitsarbeit für die HarzOptics GmbH, einem An-Institut der Hochschule Harz in Wernigerode entwickeln (hier bei Reiner Korbmann im Blog: https://wissenschaftkommuniziert.wordpress.com/2012/04/17/neue-serie-das-live-projekt-offentlichkeitsarbeit-fur-ein-technologie-institut/ und hier bei Christian Reinboth im Blog: http://www.scienceblogs.de/frischer-wind/2012/04/was-macht-gute-wissenschaftliche-oeffentlichkeitsarbeit-aus.php)
Noch realistischer, fast schon pessimistisch betrachtet, ist der Gedanke der offenen Wissenschaft und Lehre vielleicht vorerst wirklich etwas für das Experimentierstadium. Will sagen, vielleicht brauchen wir noch vieler solcher Testballons bevor wir wirklich gemeinsam über breite und fundierte Mechanismen nachdenken können. Vielleicht werden wir noch viel über Trial & Error machen müssen. Ich glaube aber, dass man mit der Zeit Arbeitsweisen finden wird, wie sich ein noch zusätzlicher Arbeitsaufwand mehr und mehr in die Prozesse integrieren lässt und schlußendlich gar nicht mehr als ein solcher wahrgenommen wird.
Ach ja, das Logo verrät Dir beim Klick darauf, woher es kommt – nämlich aus der Wikipedia von einem User names G.emmerich, der das Ganze „in honor of the Open Source Initiative“ machte. Andere Entwürfe zu einem Open Science Logo findet man z.B. bei Oliver Tacke (http://www.olivertacke.de/2011/09/16/der-offentlichen-wissenschaft-ein-gesicht-geben/) oder Wenke Bönisch (http://digiwis.de/blog/2011/09/20/wer-macht-mit-logo-ideen-zu-open-science-gesucht/).
„Alles was ich machte, müsste ich eigentlich öffentlich reflektieren, bloggen, etc.“
a) Das was Matthias gesagt hat 🙂
b) Wenn ich für mich eine Aufwand-vs.-Ertrag-Rechnung aufstelle (das ist subjektiv und nur schwer messbar, ja) hat sich die investierte Zeit schon x-fach gelohnt. Das sind einerseits Kommentare zu Artikeln oder Ideen, die mich zum Nachdenken anregen und mir neue Impulse geben – eng auf die konkrete Wissensproduktion bezogen ist das aber noch gar nicht so viel, das stimmt.
Das sind aber andererseits auch interessante Leute, die ich über die Öffnung kennengelernt habe und mit denen ich mich nun austauschen kann. Das sind Einladungen zu Tagungen, Interviews, usw., die ich als Nicht-Koryphäe sonst nie erhalten hätte, und eine solche Wertschätzung tut der Seele ja auch mal gut.
c) Für andere kann ich keine Aufwand-vs.-Ertrag-Rechnung anstellen, aber wenn die von mir investierte Zeit nicht nur mir etwas bringt, sondern auch noch anderen (kann ich nicht sagen, vielleicht liest jemand etwas, findet das toll und kann es gebrauchen, meldet sich aber nie), um so besser.
Und, klasse, jetzt bereiten wir gedanklich schon das vor, was möglicherweise auf der re:publica in der Diskussion angesprochen wird -> Ertrag.
Mir ist seit gestern klar geworden, dass die Öffnungsmöglichkeit der Prozesse auf alle Fälle als Anforderung an die Forschungsplattform des Forschungsnetzwerks Sachsen ist http://www.escience-sachsen.de/ (wird entwickelt und uns erstmal zum Spielen hingestellt). Weiß nicht, ob die das schon so bedacht haben. Danke für die Idee hierfür.
Oha, das kannte ich noch gar nicht. Aber stimmt, wenn die Kolleginnen und Kollegen schon von einem kooperativen digitalen wissenschaftlichen Arbeiten im Sinne eines Science 2.0 sprechen, dann wäre eine solche Plattform natürlich prädestiniert, um nicht Open Science gleich mitzudenken und ggf. sogar in kleinen Schritten umzusetzen und auszuprobieren.