Comics sind ja wirklich eine Welt für sich, und bei weitem nicht alles trifft auch meinen Geschmack. Aber es gibt da ein paar Sachen die ich nicht missen möchte, wie zum Beispiel die Mosaik-Comics (ja Abrafaxe und Digedags), oder eine meiner Lieblingsserien DMZ von Brian Wood. Daneben gibt’s natürlich noch viel anderen spannenden Kram und immer wenn ich da ein wenig an der Oberfläche kratze, wandern neue Geschichten oder ganze Serien auf meine Wunschliste. Besonders der Bereich Sc-Fi hat’s mir angetan (oh Wunder!) und da fand ich die Nachricht der University of Iowa, auf die bei Matt Novak gestoßen bin (der übrigens den super Blog Paleofuture schreibt) natürlich superspannend.
Denn die Bibliothek der University of Iowa hat bekannt gegeben, dass sie in einem Projekt 10.000 Comic-Fanzines der James L. “Rusty” Hevelin Collection digitalisieren will und zwar zurück bis in die 1930’er Jahre. Die Hevelin Collection stellt eine bedeutende Sammlung von Comics und Fanart des Science Fiction Genres dar. Rusty selbst ist begeisterter Fan und seit den 1940er Jahren ein bedeutender Sammler von Sci-Fi-Comic-Kultur.
Hevelin was a fan and a collector for most of his life. He bought pulp magazines from newsstands as a boy in the 1930s, and by the early 1940s began attending some of the first organized science fiction conventions. He remained an active collector, fanzine creator, book dealer, and fan until his death in 2011. Hevelin’s collection came to the UI Libraries in 2012, contributing significantly to the UI Libraries’ reputation as a major international center for science fiction and fandom studies.
Hevelin’s Sammlung, die die Uni 2012 nach seinem Tod erwarb soll nach der Digitalisierung in einer Datenbank zur Verfügung gestellt werden.
Das spannende daran finde ich nicht nur, dass hier sehr wahrscheinlich tolle Comics schlummern, sondern, dass diese Sammlung auch ein unwahrscheinlich reichhaltiger Schatz an Kulturgut und Zeitzeugnis ist. Es handelt sich ja vor allem um Fanzines, also Amateurmagazine die von Fans der Sci-Fi-Comickultur erstellt in in Umlauf gehalten wurden. Ich finde die Science Fiction ist ein herrlicher Hort von Zeitzeugnissen an denen man sehr gut auch die zum Zeitpunkt der Erstellung gegenwärtigen sozialen und gesellschaftspolitischen Umstände ablesen kann. In den Amateurgeschichten dürfte das nicht anders sein. Was auch für ein tolles Sammelsurium für Forscher! Ob nun Politik-, Sozial-, oder Lituraturwissenschaften – die Sammlung dürfte für viele Wissenschaftsbereiche Futter für die Beantwortung von spannenden Fragenstellungen bereithalten.
Dem Projektfortschritt kann man übrigens sehr detailliert auf dem eigenen Tumblr-Blog Hevelin Collection folgen.
Apropos Forschung, Comic-Forschung dürfte ein durchaus faszinierender Bereich sein. In Deutschland gibt’s seit 2011 bereits eine Gesellschaft für Comicforschung:
Die Gesellschaft für Comicforschung (ComFor) konstituierte sich ursprünglich am 11. Februar 2005 in Koblenz; sie wurde am 11. April 2014 in Frankfurt am Main als eingetragener Verein neu gegründet. Zweck des Vereins ist die Förderung und Vernetzung von Wissenschaft und Forschung im deutschsprachigen Raum in allen Bereichen, die den Comic betreffen.
Und ich finde deren Publikationen können sich durchaus sehen…ähm….lesen lassen.